Wäschewaschen in Lagos – zwischen Minimalismus und moderner Maschine

Vor kurzem habe ich noch erzählt, wie ich normalerweise meine Wäsche wasche: mit Eimer, Muskelkraft und einer guten Portion Geduld. Minimalistisch eben – und ein bisschen wie früher. Doch das Leben auf Reisen hält immer wieder Überraschungen bereit. Nur wenige Tage später fand ich mich nämlich in einem echten Waschsalon wieder. In Lagos. Mit Trockner.

Was war passiert? Ich bekam ein Zimmer bei einer einheimischen Familie und dachte mir: ein halbwegs zivilisierter Auftritt schadet nicht – zumindest am Anfang. Außerdem sahen meine beiden Rucksäcke aus, als hätten sie ein Sandsturm-Festival gefeiert. Wenn mir das auffällt, und ich bin wirklich kein Putzteufel, dann ist es ernst.

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Also packte ich meine Klamotten, schnappte mein Waschpulver und steuerte den nächsten Waschsalon an. Die Dame dort war sehr nett und fragte, ob ich alles zusammen waschen möchte – also auch die Buntwäsche. Ich war erleichtert. Denn ehrlich gesagt: Ich bin nie als Farbtrenn-Talent aufgefallen. Alles rein in die Trommel.

Und dann? Dann kam der Moment, der mich kurz sprachlos machte: Ein Trockner. Kein mühsames Aufhängen, kein Hoffen auf Wind und Wetter – einfach Knopf drücken und später saubere, trockene Kleidung in den Händen halten. Für jemanden wie mich, der sonst seine Unterwäsche an Zeltstangen trocknet, war das ein kleines Alltagswunder.

Am Ende war alles wieder frisch – sogar die Rucksäcke. Ob das bis zur Ankunft bei meiner Gastfamilie hielt? Schwer zu sagen. Denn bei mir genügt meist ein Schritt vor die Tür, und schon sieht alles wieder nach Abenteuer aus. Aber hey: Der Wille zählt – und das Waschsalon-Abenteuer hat sich definitiv gelohnt.