Freiheit – kein Rezept, sondern ein Gefühl
Oft höre ich Sätze wie: „Der ist frei, weil er Geld hat.“ „Die ist frei, weil sie reist.“ „Frei ist, wer keine Verpflichtungen hat.“
Es sind Mythen, die schnell Neid hervorrufen können. Aber stimmen sie wirklich?
Ich lebe mit zwei Rucksäcken. Einem großen, in dem Zelt, Schlafsack, ein paar Kleidungsstücke und Kochutensilien Platz finden. Und einem kleineren, den ich für Tagesausflüge oder als zusätzliches Handgepäck nutze. Das ist mein Besitz, mein Zuhause, meine Sicherheit. Mehr habe ich nicht – und mehr brauche ich nicht.
Und doch: Auch ich kann nicht einfach immer weiter, wann es mir passt. Äußere Umstände halten mich manchmal fest. Manchmal ist es Angst, manchmal Gewalt, manchmal die schlichte Realität, dass es gerade nicht weitergeht. Es gab Situationen, in denen ich Dinge ertragen musste, die schwer auszuhalten waren. Situationen, in denen mir bewusst wurde, dass ich nicht alle retten kann. Und später die Meinungen anderer, die mich zusätzlich an meine Grenzen brachten.
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Gerade dadurch habe ich gelernt, meine Emotionen zu kontrollieren – nicht, um gefühllos zu sein, sondern um inmitten von Stürmen nicht zu zerbrechen. Das ist vielleicht die ehrlichste Seite meiner Freiheit: Sie ist nicht grenzenlos, sondern sie entsteht im Annehmen.
Mythen über Freiheit
Geld macht nicht frei
Geld kann Türen öffnen, aber auch neue Sorgen bringen. Wer viel besitzt, hat oft Angst, es zu verlieren. Ich habe fast nichts – und gerade dadurch fühle ich mich oft leicht.
Reisen macht nicht automatisch frei
Ich bin unterwegs, ja. Aber nicht, weil ich ständig auf Achse sein will, sondern weil ich den Möglichkeiten folge, die das Leben mir schenkt. Manchmal heißt das auch: stehen bleiben, aushalten, warten.
Minimalismus ist kein Rezept für alle
Für mich bedeutet er Leichtigkeit. Für andere vielleicht Verzicht. Für mich ist es eine bewusste Entscheidung: Was trage ich mit mir? Was lasse ich los? (Und ja – meine Leserinnen und Leser kennen die Geschichte mit den Rucksäcken schon. Eine meinte sogar einmal lachend, dass es langsam reicht 😅. Aber ich bin immer noch stolz darauf, weil ich selbst nie gedacht hätte, dass genau das ausreicht.)
Verpflichtungen sind nicht das Ende der Freiheit
Auch unterwegs übernehme ich Verantwortung: für Begegnungen, für Versprechen, für das, was mir wichtig ist. Freiheit bedeutet nicht, nichts zu tragen – sondern zu wissen, wofür man trägt.
Arbeit ist nicht nur Last
Ich habe Jobs, die mir Geld fürs Weiterkommen geben. Manchmal sind sie einfach notwendig, manchmal sogar erfüllend. Arbeit nimmt mir nicht die Freiheit – sie ist ein Teil davon.
Das Leben der anderen ist nicht leichter
Von außen sieht vieles glänzend aus. Aber jeder Mensch trägt Lasten, auch wenn sie nicht sichtbar sind. Ich mit meinen Rucksäcken genauso wie jemand mit einem großen Haus.
Freiheit im Kopf
Ich kann nicht alles bestimmen. Nicht, wohin das Leben mich treibt. Nicht, welche Umstände mich ausbremsen. Aber ich kann immer noch entscheiden, wie ich damit umgehe.
Freiheit ist kein Besitz, kein Status, kein Ort. Sie ist kein fertiges Rezept, das man einfach nachkocht.
Freiheit ist ein Gefühl, das jeder Mensch für sich selbst entdecken muss.
Und vielleicht ist das die ehrlichste Wahrheit:
Wir sind nicht frei, weil wir alles können.
Wir sind frei, wenn wir mit dem, was ist, unseren eigenen Frieden finden.
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