Lagos erleben: Meine persönlichen Eindrücke aus den Vierteln der Megacity
Lagos – kaum eine Stadt in Afrika steht so sehr für Gegensätze, Vielfalt und Wachstum. Mit über 20 Millionen Einwohnern ist Lagos die größte Stadt Nigerias und eine der am schnellsten wachsenden Metropolen der Welt. Menschen aus allen Teilen Nigerias und Westafrikas zieht es hierher – auf der Suche nach Arbeit, Chancen oder schlicht einem besseren Leben.
Das macht Lagos zu einem Ort, an dem sich Wohlstand und Armut, Tradition und Moderne, Alltag und Luxus auf engstem Raum begegnen. Wer Lagos erlebt, sieht in kurzer Zeit Seiten, die unterschiedlicher kaum sein könnten.
Ich habe selbst mehrere Monate in verschiedenen Vierteln verbracht, meist nicht als klassische Touristin, sondern im Alltag: Besorgungen machen, mit Menschen leben, kleine Wege erledigen. Meine Eindrücke sind daher subjektiv und sehr grob zusammengefasst – denn würde ich jedes Detail beschreiben, würde es in unendliche Länge führen. Lagos ist so vielfältig, dass man hier wirklich alles erleben kann.
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Warum Lagos wächst
Die Stadt wächst rasant, weil sie ein wirtschaftliches Zentrum ist. Lagos ist Nigerias Handels- und Finanzmetropole, hier befinden sich Banken, Häfen, Märkte und große Unternehmen. Die Nähe zum Atlantik, der Hafen in Apapa und die Rolle als Tor zur Welt machen Lagos besonders attraktiv.
Viele junge Menschen ziehen aus ländlichen Regionen hierher – in der Hoffnung auf bessere Arbeit. Das führt dazu, dass Lagos sowohl Orte voller Chancen und Aufstiegsgeschichten bietet als auch Viertel, in denen das Leben sehr hart ist.
Preise, Einkommen und der Alltag

Ein Kapitel für sich – in Lagos sind Preise und Einkommen extrem unterschiedlich. In manchen Gegenden kostet eine Mahlzeit auf der Straße umgerechnet weniger als einen Euro, während man in Victoria Island in internationalen Restaurants Preise wie in Europa zahlt.
Richtlinien, an denen man sich orientieren kann, gibt es zwar – doch vieles bleibt schwer zu erklären. Einkommen variieren stark, und die Lebensrealität unterscheidet sich von Viertel zu Viertel enorm. Für Besucher kann das anfangs überwältigend sein, weil man nicht weiß, was „normal“ ist.
Mein Eindruck: Am besten ist es, auf das eigene Gefühl zu vertrauen und Schritt für Schritt zu lernen, wie Dinge funktionieren.
Eindrücke aus den Vierteln von Lagos
Surulere – das Herz des Mainland

Surulere ist dicht besiedelt, voller Märkte, Straßenleben und Kultur. Hier treffen sich Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, auch internationale Besucher leben in Teilen des Viertels.
Meine Wahrnehmung:
Trubelig, freundlich, voller Leben. Wer offen ist, kommt schnell ins Gespräch.
Für Interessierte (Sehenswürdigkeiten):
- National Stadium Lagos
- Adeniran Ogunsanya Shopping Mall
Ikeja – Hauptstadt von Lagos State

Ikeja ist nicht nur ein Stadtteil, sondern auch die Hauptstadt des Bundesstaates Lagos. Hier liegt der internationale Flughafen, und es ist ein Knotenpunkt für Geschäftsreisende.
Meine Wahrnehmung:
Geschäftig, modern, voller Verkehr. Gleichzeitig findet man in Seitenstraßen ruhige Wohngegenden.
Für Interessierte (Sehenswürdigkeiten):
- Ikeja City Mall
- Kalakuta Museum (Haus von Fela Kuti)
Ajegunle – berüchtigt und kreativ

Ajegunle gilt als eines der bekanntesten „Ghettos“ von Lagos. Gleichzeitig ist es die Heimat vieler Musiker und Fußballer.
Meine Wahrnehmung:
Enge Straßen, wenig Infrastruktur, aber auch eine enorme Energie. Viele Menschen sind herzlich und offen. Es gibt auch Viertel, die sich verbessern.
Für Interessierte (Sehenswürdigkeiten):
- Boundary Market – ein zentraler Markt, sehr lebendig.
Festac Town – geplantes Viertel mit internationalem Flair

Festac entstand für das Festival of Arts and Culture (FESTAC ’77). Breite Straßen, Blocks und eine strukturierte Anlage unterscheiden es von vielen anderen Vierteln.
Meine Wahrnehmung:
Ruhiger und geordneter, auch einige Ausländer leben hier. Weniger chaotisch als Ajegunle oder Oshodi.
Für Interessierte:
- FESTAC Housing Estate
- Musikbars und Kulturveranstaltungen
Makoko – das schwimmende Dorf

Makoko ist bekannt für seine Stelzenhäuser über der Lagune.
Meine Wahrnehmung:
Sehr eindrücklich – Armut, aber auch eine starke Gemeinschaft. Viele leben vom Fischfang.
Für Interessierte:
- Bootstouren mit Guide
- Einblicke in das Leben auf dem Wasser
Apapa – Hafen und internationale Präsenz

Apapa beherbergt den größten Hafen Nigerias.
Meine Wahrnehmung:
Sehr international, viele Ausländer arbeiten hier. Gleichzeitig leidet die Gegend unter Verkehrsproblemen und politisch bedingten Spannungen.
Für Interessierte:
- Hafen von außen
- Lokale Bars mit Blick auf das Wasser
Isolo, Ilasa Maja & Mosafejo bei Badagry

Typische Alltagsviertel, die nicht auf Touristen ausgerichtet sind.
Meine Wahrnehmung:
Viel Straßenleben, Märkte, manchmal lange Stromausfälle.
Für Interessierte:
- Authentische Märkte
- Nähe zu Badagry
Badagry – Geschichte und Strände

Badagry ist historisch bedeutsam wegen des transatlantischen Sklavenhandels.
Meine Wahrnehmung:
Ruhiger, historisch geprägt, eindrücklich.
Für Interessierte:
- Badagry Heritage Museum
- Point of No Return
- Atlantikstrände
Ikorodu – ländlicher am Stadtrand

Am Rand von Lagos, etwas ruhiger als die Kernstadt.
Meine Wahrnehmung:
Einfacher, weniger international, stark von Stromausfällen geprägt.

Für Interessierte:
- Ikorodu Waterfront
Ojodu Berger & Oshodi – Verkehrsknotenpunkte
Bekannt für Busterminals und Handel.
Meine Wahrnehmung:
Laut, hektisch, manchmal chaotisch – aber faszinierend, weil man spürt, wie Lagos funktioniert.
Für Interessierte:
- Oshodi Market
- Beobachten des Busterminals
Lekki & Victoria Island – das andere Lagos

Modern, teuer, mit vielen Restaurants, Clubs und Stränden.
Meine Wahrnehmung:
Sehr anders als das Mainland, aber das Nebeneinander von Reichtum und Armut ist sichtbar.
Für Interessierte:
- Lekki Conservation Centre
- Victoria Island Strände und Kunstgalerien
Schlussgedanken: Vielfalt, Sicherheit und Vertrauen

Lagos ist nicht einfach zu erklären. Es ist eine Stadt, in der man alles erleben kann: Luxus und Armut, Hoffnung und Enttäuschung, Lärm und Ruhe. Für mich war es eine Schule des Lebens – man sieht zuerst Extreme, lernt dann, genauer hinzuschauen und die vielen Zwischentöne zu erkennen.
Am wichtigsten ist, dass man in Lagos auf sich selbst vertraut. Sicherheit hängt stark vom Viertel, der Tageszeit und der eigenen Aufmerksamkeit ab. Es gibt Orte, die vergleichsweise sicher sind, und andere, wo Vorsicht nötig ist.
Mein Fazit: Lagos ist anstrengend, vielfältig und faszinierend zugleich. Wer sich darauf einlässt, erlebt eine Stadt, die sich nicht in ein Bild pressen lässt – und genau darin liegt ihre Stärke.
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