Mein Weg in den Minimalismus – zwischen Angst, Freiheit und neuen Normen
Ich bin nicht eines Morgens aufgewacht und dachte: Jetzt werde ich Minimalistin. Es war ein Prozess. Langsam, schrittweise – manchmal widersprüchlich, manchmal mutig, oft voller Zweifel. Ich hatte den Begriff „Minimalismus“ schon gehört, bei anderen gesehen – aber es war kein Ziel, das ich verfolgte. Es war eher ein Loslassen, das nach und nach geschah.
Von der festen Leitung zur SIM-Karte – die kleinen Schritte zuerst
Mein erster Schritt war ein scheinbar einfacher: Ich meldete mein Festnetztelefon ab und stieg auf eine einfache SIM-Karte um. Weniger Fixkosten, mehr Flexibilität. Es fühlte sich leicht an. Aber schon bald kamen die größeren Entscheidungen – und die waren nicht mehr so leicht.
Das Auto loslassen – und mit ihm die Kontrolle?
Am schwierigsten war es, mein Auto aufzugeben. Ich lebte damals noch in einem Dorf mit kaum öffentlichen Verkehrsmitteln. Ohne Auto zu leben – das war für mich undenkbar. Es bedeutete Abhängigkeit, Unsicherheit, vielleicht sogar Rückschritt. Und doch: Ich entschied mich dafür.
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Nicht, weil ich mir sicher war. Sondern weil ich mir eines versprach: Ich darf es wieder ändern. Ich darf mir wieder ein Auto kaufen, wieder mehr besitzen – wenn ich merke, dass ich es brauche. Diese Erlaubnis machte vieles leichter.
Minimalismus ist kein Ziel – sondern Bewegung
Was oft vergessen wird: Mein Lebenswandel ist nie „für immer“. Nichts im Leben ist beständig. Doch genau das versuchen wir oft – das Leben festzuhalten, planbar zu machen, berechenbar. Wir schaffen Sicherheiten, Routinen, Konstrukte. Und nehmen uns dabei den Raum für Zufall, Begegnung, Veränderung.
Ich ließ irgendwann auch meine Wohnung los. Keine feste Bleibe mehr, kein Rückzugsort – zumindest nicht im klassischen Sinn. Ich dachte oft, ich sei verrückt. Und gab all jenen recht, die das auch dachten. Denn ja: Ich hatte Angst.
Die Angst, aus der Norm zu fallen
Ich bin aufgewachsen mit dem Gedanken, man müsse „aufbauen“. Ein Leben lang. Mehr Besitz, mehr Absicherung, mehr Struktur. Und plötzlich ging ich in die entgegengesetzte Richtung. Natürlich macht das Angst. Natürlich ist man unsicher.
Doch mit der Zeit trifft man andere Menschen, die ebenfalls so leben. Und plötzlich wird das, was man selbst für „verrückt“ hielt, eine neue Normalität. Eine andere Art von Norm. Eine, die atmet, sich verändert, sich anpasst.
Leben im Ungewissen – und trotzdem in Ruhe
Am Anfang tappte ich oft im Dunkeln: Wo werde ich nächsten Monat sein? Wie komme ich über die Runden? Kann ich mit minimalem Budget ein neues Land betreten?
Und dann kamen diese besonderen Momente: Ich wachte auf und wusste nicht, wo ich am Abend schlafen würde – und dennoch war ich ruhig. Ich hatte Vertrauen gefasst. In das Leben. In mich. In das, was kommt. Und genau das war der größte Schritt im Minimalismus: Nicht das Loslassen von Dingen. Sondern das Loslassen der Angst.
Fazit:
Minimalismus ist für mich kein starrer Lebensstil. Es ist ein Weg. Ein Mut, sich auf das Ungewisse einzulassen – und darin eine neue Form von Sicherheit zu finden. Kein Besitz, sondern Vertrauen. Kein Plan, sondern Bewegung. Kein System, sondern Gefühl.
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