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Von Benin City nach Lagos – Eine Reise zwischen Koffertetris, Bananen und Banter

Reiseerfahrungen in Nigeria: Microbus, Musik und Menschlichkeit auf dem Weg zurück nach Lagos

Wenn man in Nigeria reist, braucht man drei Dinge: Geduld, Humor – und keine Platzangst. Mein Abenteuer beginnt auf dem Motor Park in Benin City, einem dieser geschäftigen Orte, an denen Busse, Menschen und Gepäck zu einem rhythmischen Ganzen verschmelzen. Der Lärm, die Rufe der Fahrer, das Feilschen – ein chaotisches Orchester, das irgendwie funktioniert.

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Ich kaufe mein Ticket für den Microbus nach Lagos. Ein unscheinbares Stück Papier – und doch der Eintritt in ein ganz eigenes Universum. Der Bus wird befüllt. Zuerst mit Menschen, dann mit Koffern. Viele Koffer. Die hinteren Sitzreihen füllen sich rasch, der Gang wird zur Gepäckstraße. Und da noch ein Platz vorne frei ist, wird auch hier gestapelt. Neben mir türmt sich eine kleine Berglandschaft aus Taschen.

Als mir eine freundliche Dame erklärt, dass wir eine Toilettenpause machen werden, frage ich mich leise, wie das wohl funktionieren soll – denn wir sind regelrecht eingemauert aus Gepäck. Aber, wie so vieles in Nigeria: Es funktioniert. Irgendwie.

Wir erreichen einen Rastplatz mit Tankstelle, Marktständen, Toiletten – und dem wahren Helden dieser Reise: dem Gepäck-Orchestrator. Mit stoischer Ruhe sortiert er Koffer wie beim Kinderspiel Rush Hour, bei dem man ein Auto durch verschiebbare Hindernisse manövrieren muss. Nur dass hier echte Menschen zwischen echten Taschen aussteigen wollen. Und siehe da: Es klappt. Einer nach dem anderen kann aussteigen. Auch ich.

Draußen empfängt mich die Realität: improvisierte Essensstände, gegrillter Fischduft, Cola in Glasflaschen – und einige Bettler, manche mit Handicap, die höflich um Kleingeld bitten. Ich beobachte das Leben, kaufe mir ein kühles Getränk, und für einen Moment steht die Zeit still.

Zurück im Bus bekomme ich eine Banane von meinem Sitznachbarn angeboten. Es läuft chilige afrikanische Musik, einige Passagiere summen oder singen mit. Ich lasse mich von der entspannten Stimmung tragen. Die Straße ist gut ausgebaut, der Verkehr überraschend leicht. Der Fahrer fährt sicher und ruhig – eine Seltenheit, die ich sehr zu schätzen weiß.

Was mir auffällt: Auf dem Hinweg von Lagos nach Benin City gab es über 20 Checkpoints. Jetzt, auf der Rückfahrt, zähle ich vielleicht drei. Warum? Ganz klar scheint das niemand sagen zu können. Vielleicht liegt es daran, dass auf dem Weg von Lagos raus eher mit Schmuggel oder verdächtigen Absichten gerechnet wird – während die Rückfahrt in die Metropole Lagos als unauffälliger gilt. Es bleibt Spekulation, wie so vieles auf Reisen.

Und dann – Lagos.
Die Stadt empfängt uns mit ihrer eigenen Mischung aus Lärm, Sonne und Leben. Und plötzlich ist es da, dieses tiefe Gefühl. Nicht nur Ankommen. Zuhause ankommen.

Ich dachte immer, die Welt sei mein Zuhause. Und das stimmt auch. Doch Lagos… Lagos ist mehr. Hier schlägt mein Herz anders. Fester. Wärmer. Vielleicht ist es nur ein Zuhause auf Zeit. Vielleicht ist es mehr als das. Aber heute fühlte es sich an wie mein Lagos. Mein Heimweg.


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