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„One Chance“-Bus in Nigeria: Wie mir ein Mann im Bus seine schockierende Geschichte erzählte

Ein realer Erfahrungsbericht aus Nigeria – mit Videoaufnahme direkt aus dem Bus.

Wenn Misstrauen überlebenswichtig ist

Ich saß in einem ganz gewöhnlichen Minibus in Nigeria, irgendwo zwischen Alltag und Abenteuer, als plötzlich ein Mann zustieg und mir direkt seine Geschichte erzählte. Nicht aus Smalltalk. Sondern aus einem tiefen Impuls heraus – denn wie er sagte, wäre er niemals in diesen Bus eingestiegen, wenn er mich – eine weiße Frau – nicht dort sitzen gesehen hätte. Nur mein Anblick gab ihm das Gefühl von Sicherheit.

Selbst der Polizist auf dem Vordersitz neben dem Fahrer überzeugte ihn nicht. „Er könnte sich verkleidet haben“, meinte der Mann. In Nigeria ist das Vertrauen in Uniformen leider oft erschüttert. Zu viele Berichte von Korruption und Täuschung lassen kaum Raum für Naivität.

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Was ist ein „One Chance“-Bus?

In Nigeria ist der Begriff „One Chance“ Bus berüchtigt. Es handelt sich um Fahrzeuge, die auf den ersten Blick wie reguläre öffentliche Verkehrsmittel wirken – aber in Wirklichkeit sind es Fallen. Die Passagiere werden ausgeraubt, entführt oder erpresst. Und das kann tagsüber genauso passieren wie nachts.

Der Mann, der mir gegenüber saß, schilderte seine eigene Erfahrung. Vor etwa zwei Jahren sei er in solch einen Bus gestiegen. Damals waren vier Männer und eine Frau im Fahrzeug – alle fünf arbeiteten zusammen. Zwei von ihnen waren bewaffnet. Sie fuhren nicht zu einem Versteck oder Verlies – sie raubten ihn direkt im Bus aus und fuhren dann weiter zur nächsten Bank, wo er gezwungen wurde, sein gesamtes Geld abzuheben. Die Täter hatten ihre Gesichter verschleiert. Danach nahmen sie ihm alles ab, was er bei sich trug.

Während wir sprachen, mischte sich eine Dame ein – sie saß ein paar Reihen weiter hinten. Auch sie wurde auf genau dieser Straße Opfer eines „One Chance“-Überfalls. Man habe ihr 2,5 Millionen Naira geraubt.

Mein eigenes mulmiges Gefühl

Ich selbst hatte einmal ein Erlebnis, das ich bis heute nicht sicher einordnen kann. Ich setzte mich neben den Fahrer eines Busses, spürte aber ein ungutes, beinahe instinktives Gefühl. Die Art, wie mich die Männer im Fahrzeug zu überzeugen versuchten, wirkte unnatürlich, fast gezwungen. Ich stieg aus – und nahm einen anderen Bus.

Vielleicht war es Zufall. Vielleicht war es ein Bauchgefühl, das mich bewahrte. Denn in Nigeria gibt es keine Garantie. Keine klare Regel. Keine sicheren Zeiten. Täter passen sich an. Sie agieren nicht nach Mustern, und manchmal ist die einzige Rettung das eigene Gespür.

Nigeria: Zwischen Gefahr und Herzlichkeit

Nigeria ist ein Land der Extreme. Gefahren und Lebensfreude liegen oft nur wenige Schritte auseinander. Während manche Straßen gefährlich sind, gibt es auch unglaublich bewegende, herzliche, schöne Momente. Ich möchte hier auf meinem Blog nichts romantisieren – aber auch nicht verteufeln. Es ist die Realität, wie sie ist. Roh. Direkt. Und ehrlich.

📹 Hier kannst du dir das Video mit dem Gespräch ansehen – aufgenommen direkt im Bus. Die Bilder und Videos sind symbolisch, die Stimmen real:

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